Nr. 63 des »Blick ins Netpherland« ist als Jahresausgabe 2021 erschienen.
Dass auch das Jahr 2021 im Zeichen der Borkenkäfer-Kalamität stand, spiegelt bereits das Titelbild des vor kurzem erschienenen „Blick ins Netpherland 2021“ wieder.
Dass auch das Jahr 2021 im Zeichen der Borkenkäfer-Kalamität stand, spiegelt bereits das Titelbild des vor kurzem erschienenen „Blick ins Netpherland 2021“ wieder. Zeigt es doch als einzigen positiven Aspekt dieser katastrophalen Entwicklung in den heimischen Fichtenbeständen den „Zwei-Kirchen-Blick“ vom Bernstein auf Obernetphen ohne „störende“ Bäume im Vordergrund.
Durch die noch immer andauernde Corona-Pandemie war in der 50-jährigen Geschichte des 1971 gegründeten Heimatvereins Netpherland das Jubiläumsjahr 2021 erneut geprägt durch die Absage vieler in der Vergangenheit liebgewonnener Veranstaltungen des Vereins, wie Schriftleiter und Heimathistoriker Wilfried Lerchstein in seinem Jahresrückblick feststellen musste. Erst im zweiten Halbjahr konnte das Vereinsleben, u.a. mit zwei Ausstellungen im Heimatmuseum Netpherland, wieder etwas Fahrt aufnehmen.
Manfred Schröder, Gründungsmitglied des Vereins, erinnert in seinem Aufsatz an die Anfangsjahre des Heimatvereins Netpherland mit der Einrichtung einer Heimatstube in der ehemaligen Volksschule in Grissenbach und die erfolgreichen Auftritte seiner 1976 gegründeten Musik- und Gesangsgruppe.
In seiner Nachlese zum zweimal abgesagten Jubiläumswochenende aus Anlass der 1895 eröffneten ersten Motoromnibuslinie der Welt und seinem Aufsatz über den „Tag für die Eisenbahnfreunde“, der vor 50 Jahren in Deuz stattfand, widmet sich Lerchstein dem Verkehrswesen im Netpherland in früheren Zeiten.
Heinz Stötzel erinnert an die Wahl des auf der Wasserburg Hainchen geborenen Johann Adam von Bicken zum Erzbischof von Mainz vor 420 Jahren. Dass dieser als „Hexenjäger“ bekannt gewordene Geistliche 400 Jahre später eine der Hauptrollen in den beiden 2001 und 2002 erschienenen Konzeptalben „The Metal Opera, Part I und II“ von „Tobias Sammet's Avantasia“ bekommen hat, dürfte bisher nur den wenigsten der zumeist älteren Heimatfreunde im Netpherland bekannt gewesen sein, wie Lerchstein in seinem diese musikalische Fantasy-Geschichte aufgreifenden Aufsatz feststellt.
Weiter beschäftigt er sich mit der Geschichte der in diesem Jahr entwidmeten, über 230 Jahre alten evangelischen Kapelle in Grissenbach und ihrer zukünftigen Nutzung. Außerdem stellt Lerchstein das Buch vor, in dem Netphens damaliger Kaplan Caspar Alexander Vollmer seine 1865 angetretene Pilgerreise nach Rom beschrieben hat und dessen Verkaufserlös er für den Bau der Kreuzkapelle auf dem Netphener Kreuzberg gespendet hat. Vollmer spielt auch eine Rolle in Lerchsteins Aufsatz über die Weiher in Sohlbach, Afholderbach und Obernau, deren Anlegung Vollmer Ende des 19. Jahrhunderts maßgeblich mit initiiert hatte. Welche Rolle das Netpherland seit dieser Zeit für die Wasserversorgung der Stadt Siegen gespielt hat, ist Thema eines weiteren Aufsatzes von Wilfried Lerchstein.
Heinz Stötzel rückt schließlich noch die Brauersdorfer Waldkapelle, deren Richtfest vor 20 Jahren gefeiert werden konnte, und das Weihnachtsbaumleuchten am „Bernstein“ in Netphen in den Mittelpunkt von zwei weiteren Aufsätzen.
Wie es sich für einen „Blick ins Netpherland“ gehört, ist auch das aktuelle Heft wieder reich bebildert und soll dadurch erneut zu einem Augenschmaus werden.
Erhältlich ist die abwechslungsreiche und informative Zeitschrift mit 72 Seiten im DIN A4-Format u.a. beim Vorsitzenden Nico Eggers (Futura Druck + Verlag) und der Buchhandlung Weinaug in Netphen sowie bei Wilfried Lerchstein in Grissenbach zum Kaufpreis von 10,95 Euro.