Heimatbund will 25. Geburtstag mit einem „Fest der Dörfer“ feiern. Neuer Vorstand unter Landrat Andreas Müller bringt erste Projekte auf den Weg
Der Heimatbund Siegerland-Wittgenstein e.V. wird im kommenden Jahr 25 Jahre alt. Dieses Jubiläum soll am 22. August 2020 mit einem großen „Fest der Dörfer“ rund um das Kreishaus gefeiert werden. Bei diesem Fest sollen die Heimatvereine örtliche Traditionen, Handwerkskunst und regionale kulinarische Spezialitäten präsentieren. Zudem sind Mitmach-Aktionen und ein Bühnenprogramm geplant. Ziel des Festes ist es, die Dörfer als attraktive Orte zum Leben und Wohnen zu präsentieren und auf die Arbeit der Heimatvereine und des Heimatbundes aufmerksam zu machen.
Diesen Vorschlag des Vorsitzenden, Landrat Andreas Müller, hat der geschäftsführende Vorstand des Heimatbundes jetzt äußerst positiv aufgenommen und beschlossen, das Jubiläumsfest in diesem Sinne zu organisieren. Der Landrat kündigte zudem an, das „Fest der Dörfer“ auch zu nutzen, um an diesem Tag die Ergebnisse des Kreiswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ öffentlich bekannt zu geben. Der Wettbewerb wird 2020 wieder ausgetragen. Im November dieses Jahres findet die offizielle Auftaktveranstaltung statt. Müller lädt aber alle Dörfer jetzt schon ein, vor Ort die Weichen für eine Teilnahme zu stellen: „Der 25. Geburtstag des Heimatbundes und die Bekanntgabe der Ergebnisse im Rahmen des ‚Festes der Dörfer‘ bietet dafür einen ganz besonderen Rahmen“, so der Landrat.
Jubiläums-Aktion mit Kindern: "Vom Hauberg bis zum Backes"
Unmittelbar nach der Vorstandssitzung hat Andreas Müller bereits alle Mitgliedsvereine angeschrieben und eingeladen, Ideen und Aktionen zu entwickeln, mit denen sie sich am „Fest der Dörfer“ beteiligen können. Erste positive Reaktionen mit konkreten Vorschlägen sind auch bereits bei Anastasia Zenz, Geschäftsführerin des Heimatbundes, eingegangen.
Der Arbeitskreis „Heimat: Sprache und Bräuche“ möchte ebenfalls im Rahmen des Heimatbund-Geburtstages eine Aktion durchführen. Diese schlägt einen Bogen vom Hauberg bis zum Backes und hat insbesondere jüngere Kinder im Blick: Waldbauern, Haubergsgenossenschaften und Heimatvereinen gehen gemeinsam auf Kindergärten und Schulen zu. Mit den Kindern soll dann im Wald Holz gesammelt und Schanzen gebunden werden. Anschließend geht es in die Backhäuser, um eigenes Brot zu backen. Dieses kann dann beim „Fest der Dörfer“ den Gästen angeboten werden.
Themen wie Bergbaugeschichte, Artenschutz, Regionale Lebensmittel oder Denkmalschutz in den Mittelpunkt stellen
Die jüngste Sitzung des geschäftsführenden Vorstands des Heimatbundes war die erste unter Leitung des neuen Vorsitzenden Andreas Müller. Dabei skizzierte der Landrat seine Vorstellungen von der künftigen Arbeit des Heimatbundes als Dachorganisation der Heimatvereine in Siegen-Wittgenstein. So möchte er neue Projektgruppen bzw. Arbeitskreise zu aktuellen Themen initiieren. U.a. schlägt Müller vor, Gruppen und Vereine, die sich mit Bergbau-Themen beschäftigen, enger zu vernetzen und zu einem Austausch einzuladen. „Offenbar gibt es im Moment wieder ein deutlich steigendes Interesse an unserer Bergbaugeschichte. Hier lohnt es sich, das örtliche Expertenwissen zusammenzubringen, um diese Art von Heimatarbeit insgesamt zu fördern“, so Müller: „Was für unsere Eltern und Großeltern noch Teil ihres Alltages war, ist für junge Menschen kaum noch nachvollziehbar. Hier können wir als Heimatbund dazu beitragen, diesen Teil unserer Geschichte, der uns bis heute prägt, lebendig zu halten.“
Darüber hinaus kann Müller sich vorstellen, dass der Heimatbund Projekte oder auch Fachveranstaltungen zu Themen wie Denkmalschutz, Hauberg, Regionale Lebensmitteln oder Artenschutz organisiert. Diese Ideen sollen im laufenden Jahr konkretisiert, vorbereitet und dann im kommenden Jahr Schritt für Schritt umgesetzt werden.
Buchprojekt: Backhäuser in Wittgenstein
Zudem möchte der Landrat jetzt ein Versprechen einlösen, das der Kreis vor 30 Jahren gegeben hat. Damals war unter Landrat Walter Nienhagen und Oberkreisdirektor Karlheinz Forster in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe ein Buch über die Backhäuser im Siegerland erarbeitet und veröffentlicht worden. Im Vorwort wurde angekündigt, dass ein zweiter Band mit den Backhäusern in Wittgenstein folgen soll. Dieser ist jedoch bis heute nicht erschienen. Allerdings hat Hans-Armin Kohlberger aus Bad Laasphe in den vergangenen Jahren in akribischer Arbeit Fotos und Geschichten der Wittgensteiner Backhäuser zusammengetragen. „Diese Fleißarbeit ist es Wert, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu werden. Deshalb ist der Heimatbund gerne bereit, als Herausgeber für dieses Buch zu fungieren“, kündigt Andreas Müller an: „Der 25. Geburtstag des Heimatbundes ist auch hier für uns ein wunderbarer Ansporn, dieses Buch jetzt engagiert zu verwirklichen. Es wäre klasse, wenn wir das bis spätestens zum ‚Fest der Dörfer‘ am 29. August nächsten Jahres hinbekommen. Wir werden zumindest unser Möglichstes versuchen.“